Für Experimente mit Debian benutze ich derweilen einen Raspberry Pi mit der Debian-Variante Raspbian für diese kleine Kiste . Da ich praktisch im Alltag nur noch Debian benutze ich Raspbian unter Linux installieren. Normalerweise würde man die kleine Kiste mit einer USB-Tastatur, USB-Maus, HDMI-Monitor ausstatten und so die WLAN-Karte des Raspberry Pi einrichten. Ich habe nur keinen HDMI-Monitor sondern nur VGA- und DVI-Geräte und den Raspberry Pi benutze ich sowieso immer im Headless-Betrieb – also ohne jede Ein- und Ausgabe-Geräte sondern nur über SSH. Allerdings besitze ich einen SD-Cardreader – eigentlich sind das ja Reader/Writer. Diese Anleitung für mit meinem „Raspberry Pi 3 Modell B+“ erstellt worden und sollte sich jedenfalls zum größten Teil auf andere Modelle verallgemeinern sollen denn hier geht es weniger um die Hardware sondern eher um Rasbian. Ältere Versionen von Raspbian, diese hier ist für die Version Februar 2020 erstellt, lassen sich was das WLAN betrifft einfacher headless installieren.
Zunächst einmal muss man sich die aktuelle Version von Raspbian besorgen. Ich benutze für meine Zwecke immer die minimale Version da ich keine Desktop-Umgebung benötige. Man kann die Authentizität der heruntergeladenen Datei anhand der SHA256-Prüfsumme überprüfen – eine Anleitung dazu findet man hier. Die gezippte heruntergeladenen Datei enthält Raspbian als Image welches zunächst einmal mit unzip entpackt wird. Nun muss das Image erst einmal auf die SD-Karte. Bei mir ist der Kartenleser bzw. die SD-Karte unter /dev/mmcblk0p2 zu finden. Notfalls, falls man es nicht weiß kann man lsblk bemühen:
root@Marvin:~# lsblk NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT sda 8:0 0 465,8G 0 disk ├─sda1 8:1 0 100M 0 part ├─sda2 8:2 0 270,4G 0 part ├─sda3 8:3 0 1K 0 part ├─sda5 8:5 0 3,9G 0 part [SWAP] ├─sda6 8:6 0 23,3G 0 part / ├─sda7 8:7 0 9,3G 0 part /var ├─sda8 8:8 0 1,9G 0 part /tmp └─sda9 8:9 0 124,4G 0 part /home sr0 11:0 1 1024M 0 rom mmcblk0 179:0 0 29,7G 0 disk └─mmcblk0p1 179:1 0 29,7G 0 part
Die SD-Karte ist bei der obigen Ausgabe von lsblk fett markiert.
Das Image wird nun mit dd (digital dump) auf die SD-Karte übertragen:
dd if=2020-02-13-raspbian-buster-lite.img of=/dev/mmcblk0 bs=1024
und dd quittiert das erfolgreiche Übertragen des Images nach einiger Zeit, je nach Geschwindigkeit des Cardreaders natürlich, mit folgender Ausgabe:
1806336+0 Datensätze ein 1806336+0 Datensätze aus 1849688064 bytes (1,8 GB, 1,7 GiB) copied, 456,055 s, 4,1 MB/s
Nun erfolgt ein elementarer Teil nämlich das Einrichten der Wlan-Karte. Die Konfigurationsdatei findet sich im Verzeichnis /etc/wpa_supplicant/ und in der Datei wpa_supplicant.conf. Hier muss die ssid, die Netzwerkkennung des WLAN-Accesspoints und das WPA-Passwort eingetragen werden:
ctrl_interface=DIR=/var/run/wpa_supplicant GROUP=netdev update_config=1 country=DE network={ ssid="Netzwerkkennung" psk="Passwort" }
Die beiden fettgeschriebenen Werte müssen an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden.
In der Partition bzw. Verzeichnis /boot auf der SD-Karte wird eine leere Datei mit touch ssh angelegt damit der SSH-Daemon beim Starten des Raspberry Pi auch startet und dieser über SSH erreichbar ist. Standardmäßig ist die WLAN-Karte, aus welchen Gründen auch immer, durch rfkill deaktiviert. Damit diese Blockade aufgehoben wird fügt man zu /etc/rc.local vor exit 0 die Zeile rfkill unblock all ein.
Nun kann die SD-Karte mit umount ausgehängt werden und aus dem Cardreader entfernt werden.
Die SD-Karte kann nun in den Raspberry Pi eingelegt werden und verbindet sich nach dem Booten mit dem WLAN. Zur Bestimmung der IP-Adresse benutze ich fing auf einem lokalen PC.
Alles weitere kann man nun über SSH einstellen und die Beschreibung erfolgt im 2. Teil.
2 Gedanken zu „Raspberry Pi unter Linux Raspbian mit einem Cardreader installieren“
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