Postfix ist ein weit verbreiteter Mail Transfer Agent (MTA) der auch bei mir in Benutzung ist. Seltsamerweise ist Email eine der komplexesten Dienste auf einem Server. Daher kann es durchaus vorkommen, dass etwas nicht rund läuft. Hier soll in einem kurzen How-To die Mailqueue von Postfix behandelt werden. Für mich soll das hier so etwas wie ein Spickzettel sein denn der Umgang mit der Mailqueue ist alles andere als intuitiv und offensichtlich. Postfix sammelt dort alle Mails die eintreffen oder versandt werden sollen die aus welchen Gründen auch immer nicht sofort abgearbeitet werden können. Die aktuelle Mailqueue kann man sich mit mailq anzeigen lassen und sie sollte eigentlich so aussehen:
# mailq Mail queue is empty
Bei längeren Ausgaben kann man sich die Mailqueue mit less anzeigen lassen:
mailq | less
Sollte etwas schief laufen so erhält man dort jedoch eine mehr oder minder lange Aufzählung an Emails die noch nicht ausgeliefert wurden. Jede Mail hat hierbei als eine einmalige ID eine Hexadezimalnummer.
# mailq -Queue ID- --Size-- ----Arrival Time---- -Sender/Recipient------- 7C0692B82804* 22733 Mon Feb 8 16:15:03 user1@example.com user2@example.com -- 22 Kbytes in 1 Request.
Nun gibt es verschiedene Befehle mit der man die Mailqueue beeinflussen kann. Zunächst einmal kann man die komplette Mailqueue löschen:
postsuper -d ALL
oder nur eine einzelne Email:
postsuper -d ID
entfernen.
Man kann auch Postfix dazu zwingen alle Mails in der Mailqueue auszuliefern:
postqueue -f
oder nur für einzelne Mails:
postqueue -i ID
Zur Fehlersuche kann man sich die Logs mit pflogsumm analysieren lassen. Installiert wird das mit:
apt-get install pflogsumm
Aufgerufen werden kann das Tool mit:
pflogsumm -u 5 -h 5 --problems_first -d today /var/log/mail.log | less
Es wird eine längere Ausgabe aller geloggter Ereignisse rund um Postfix ausgegeben.
Möchte man den MTA im laufenden Betrieb monitoren so erreicht man das über:
tail -f /var/log/mail.log
tail wird hier live die Änderungen in dem Logfile anzeigen. Beenden dann mit CTRL-c.
