Nachdem ich eine Weile damit gewartet habe den Server von Buster (oldstable) zum aktuellen Debian-Release (stable) upzugraden habe ich das jetzt die Tage gemacht. Wie bei Debian üblich war das Upgrade wieder einmal erstaunlich problemlos. Ich hatte einen kleinen Fehler in der Konfiguration von Dovecot zu suchen der seltsamerweise vorher nicht aufgefallen ist. Nun hier der Workflow für das Upgrade von Buster nach Bullseye.
Eine einfache Regel vor einem Releasewechsel ist: „Better is you have a backup“!
Zunächst muss man die Buster-Installation auf den neusten Stand bringen – ich sehe eigentlich zu das mein Server immer auf dem neusten Stand ist.
# apt-get update && apt-get dist-upgrade && apt-get autoremove
Nun sind alle Pakete auf dem neusten Patchlevel und ungenutzte Pakete sind entfernt.
Falls man noch Pakete aktualisiert hat empfiehlt sich noch ein Reboot mit shutdown -r now um diese auch zu laden. Der Cache von apt wird nun noch mit apt-get clean bereinigt.
Mit lsb_release kann man noch überprüfen ob man tatsächlich eine Buster-Installation hat:
# lsb_release -a No LSB modules are available. Distributor ID: Debian Description: Debian GNU/Linux 10 (buster) Release: 10 Codename: buster
Im nächsten Schritt müssen die Quellen auf Bullseye umgestellt werden. Beim Release auf Buster hat sich die Namensgebung geändert und man kann nicht einfach nur buster durch bullseye in der /etc/apt/sources.list ersetzen denn man bekommt so eine Fehlermeldung. Bei einer Installation ohne zusätzliche externe Quellen wie es bei einem Server üblich ist kann man einfach die folgende sources.list übernehmen:
deb http://deb.debian.org/debian bullseye main contrib non-free deb http://deb.debian.org/debian bullseye-updates main contrib non-free deb http://security.debian.org/debian-security bullseye-security main deb http://ftp.debian.org/debian bullseye-backports main contrib non-free
Nun sollte man noch überprüfen ob sich unter /etc/apt/sources.list.d/ noch andere Quellen enthalten die Buster enthalten und dies kann man einfach mit find /etc/apt/ -type f -name exec -l buster {} \; überprüfen. Die nun ausgegebenen Dateien muss man natürlich auch anpassen.
Nun kann man mit dem eigentlichen Upgrade starten und der geht denkbar einfach mit dem Dreisatz:
apt-get update apt-get full-upgrade apt-get autoremove
wenn dieser Prozess abgelaufen ist und alle Pakete erfolgreich installiert sind (dauert u.U. recht lange) dann kann man mit shutdown -r now neu starten. Wenn der Rechner (hoffentlich) neu gebootet ist dann sollte man die Dienste mit service <Dienst> status überprüfen ob diese korrekt gestartet sind. Ein lsb_release -a zeigt nun das neue Release Bullseye an.
# lsb_release -a No LSB modules are available. Distributor ID: Debian Description: Debian GNU/Linux 11 (bullseye) Release: 11 Codename: bullseye
Bei mir hat der ganze Prozess inklusiv Fehlersuche auf dem Server etwa zwei Stunden gedauert.